Wenn Stefan Raab zum Kartenspiel lädt, bleibt selten alles beim Erwartbaren. Auch am 3. April 2025 nicht, als die zweite Ausgabe von „Raabs Pokernacht“ auf RTL über die Bildschirme lief. Mit am Tisch: Elton, Lilly Becker, Axel Stein, Jan Köppen – und ein bislang unbekannter Wildcard-Gewinner aus der Oberpfalz. Wer dachte, das sei bloß Staffage für die Stars, wurde eines Besseren belehrt.
Ein Abend zwischen Bluffs und Blitzlichtern
Am 3. April, 22:35 Uhr, war es wieder so weit: Stefan Raab lud zum Spiel der Egos und Einsätze. RTL zeigte die zweite Ausgabe seiner Pokernacht, unterbrochen von nur für fünf Minuten Nachrichtenjournal, bevor das Zocken bis 1:00 Uhr fortgesetzt wurde. Bühne frei für Kartenkunst und Kameralächeln. Schon die Auftaktfolge im Februar hatte für Gesprächsstoff gesorgt, diesmal sollte das Format zeigen, ob es mehr ist als ein nostalgischer Einmaleffekt.
Das Setting wirkte vertraut: Raab am Tisch, Elton wie ein zappeliger Glücksbringer daneben. Dazwischen Schauspieler Axel Stein, der mit wachsamem Blick und solider Poker-Vergangenheit auffiel. Jan Köppen, sonst Herr über Trash-TV-Rituale, überraschte als stiller Beobachter mit klarem Fokus. Lilly Becker brachte Glamour, riskierte früh und flog leider genauso zeitig raus. Und mittendrin ein gewisser Daniel Göbel, der als Randnotiz begann.
Moderiert wurde die Runde von Jana Wosnitza, präzise und unaufgeregt. Kommentator Michael Körner lieferte versierte Pokeranalysen ohne überdrehten Showduktus. Die Variante des Abends war Texas Hold’em – simpel, direkt, brutal ehrlich. Am Ende entscheidet eben doch nicht, wer die Kameras liebt, sondern wer bluffen kann, wenn’s wirklich zählt. Und während sich die geladenen Promis an Kameras und Karten abarbeiteten, spielte einer mit stoischer Ruhe und rückte leise in den Mittelpunkt.
Vom Autohaus an den Finaltisch
Er kommt aus der Oberpfalz und brachte an diesem Abend vor allem eines mit: 15 Jahre Pokerverstand. Am Ende nahm er 50.000 Euro mit nach Hause. Daniel Göbel, der im Autohaus sonst mit Leasingraten hantiert, hatte sich über ein Online-Satellite, ein digitales Qualifikationsturnier bei GGPoker.de, qualifiziert und das Rampenlicht souverän angenommen. Ein Weg, den inzwischen viele gehen, seit Online-Poker auch hierzulande wieder legal über lizenzierte deutsche Online Casinos gespielt werden darf.
Still, fast unscheinbar spielte er sich durch die Vorrunde. Keine großen Gesten, keine Kamerashow, aber jedes Ass saß. Während prominente Gegner wie Lilly Becker früh ausschieden, hielt sich Göbel konstant im Spiel. Im Heads-up gegen Axel Stein blieb er cool, wartete auf den richtigen Moment und callte mit einem überraschend mutigen Paar Neunen zum Sieg.
Sein Kommentar nach dem Gewinn? Bodenständig und definitiv kein Showreel-Material. „Das wird wohl der verrückteste Arbeitstag meines Lebens gewesen sein“, sagte der 30-Jährige und sollte damit recht behalten.
Quoten und Ausblick – Wie geht‘s weiter?
Mit 9,6 Prozent Marktanteil legte die zweite Pokernacht leicht zu. Ein Zeichen dafür, dass Raabs Rückkehr nicht bloß Nostalgie bedient. Für 2025 sind insgesamt sechs Ausgaben geplant, die nächste wird am 8. Mai in Köln/Hürth aufgezeichnet. Und wer weiß, vielleicht lässt Raab beim nächsten Mal nicht nur die Karten sprechen, sondern auch mal wieder die Konkurrenz alt aussehen, ganz wie früher.
Top oder überbewertet? Deine Meinung zählt.