YouTube: Werbeverbot für Glücksspiel

YouTube-App auf einem Smartphone.

YouTube hat seine Richtlinien angepasst und verbietet künftig Glücksspielanzeigen für den Masthead-Werbeplatz. Der Mutterkonzern Google gab bekannt, dass die neuen Regularien zunächst nur in den Vereinigten Staaten zum Einsatz kommen werden. Neben glücksspielerischen Inhalten betrifft die Anzeigensperre auch andere Kategorie wie etwa verschreibungspflichtige Medikamente, politische Themen und auch Alkohol.

Restriktionen für Glücksspielwerbung

YouTube generiert einen Großteil seiner Einnahmen über Werbung. Die Plattform hat über die Jahre unterschiedliche Mittel und Wege gefunden, die priorisierte Benutzerfreundlichkeit mit einem ertragreichen Anzeigenmodell zu verbinden. Vor allem auf dem US-Markt erfreut sich das Videoportal über stattliche Summen, da sich viele Unternehmen im Land über die Tragkraft der hohen Nutzerzahlen im Klaren sind. Auch Konzerne, Anbieter und Akteure aus der Glücksspielbranche investieren viel Geld für Anzeigen und Werbeschaltungen auf YouTube.

Mit den neuen Richtlinien fällt nun jedoch ein wichtiger Bestandteil für die Glücksspielindustrie weg. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters habe YouTube seinen Werbekunden per E-Mail darüber informiert, dass für den Masthead-Werbeplatz ab sofort neue Richtlinien gelten, die auch mit Restriktionen verbunden sind. Jeglichen Akteuren aus der Glücksspielbranche sei es nicht mehr möglich, eine Anzeige zu schalten. Das Verbot gelte sowohl für das Online- als auch Offline-Angebot und umfasse sichere Online Casinos, Spielbanken, Spielhallen und Sportwettenanbieter.

Verbotene Kategorien

Auf YouTube ist Werbung allgegenwärtig. Klassische Werbeclips vor, nach und sogar während Videos, aber auch Banner in der Sidebar gehören zum Anzeigenmodell des Videoportals. Doch keines der Formate ist so auffällig wie der Masthead-Werbeplatz, der im Startseitenfeed erscheint. Mittlerweile erscheint das videobasierte Anzeigenformat auf allen Geräten und gilt aufgrund seiner Sichtbarkeit als teuerster und reichweitenstärkster Werbeplatz auf YouTube.

Zukünftig muss nicht nur die Glücksspielindustrie auf Masthead-Anzeigen verzichten. Auf der US-Homepage von YouTube heißt es, dass es eine Riege an verbotenen Kategorien gibt, die keine Werbung mehr im Startseitenfeed schalten dürfen. Dazu gehören Inhalte, die in Verbindung mit Alkohol, verschreibungspflichtige Medikamente sowie Wahlen und politischen Inhalten stehen.

Trump schaltet Werbung

Es ist nicht das erste Mal, dass der Masthead-Werbeplatz auf YouTube für Trubel sorgt. Dass selbst politische Inhalte von der restriktiven Neuregulierung betroffen sind, stehe nach Auffassung verschiedener Marktanalysten im direkten Zusammenhang mit Donald Trump. Der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten hatte für seinen Wahlkampf den Masthead-Werbeplatz gebucht.

Nutzer, die YouTube am 03. November 2020 einen Besuch abstatten, sahen auf der Startseite den ganzen Tag Werbung für die angepeilte Wiederwahl Trumps. Nach Angaben verschiedener US-Medien war der Werbeauftritt dem damalige US-Präsident rund zwei Millionen US-Dollar wert. Die gesamte Aktion sorgten in den USA jedoch für reichlich Zündstoff, da Google ein Eingriff in den Wahlkampf vorgeworfen wurde.

Schwerer Stand für Glücksspiel

Google hat mit der neusten Änderungen der Werberichtlinien dafür gesorgt, dass die Glücksspielbranche auf YouTube mir großen Herausforderungen zu kämpfen hat. So wurde es im Dezember 2020 durch die Veränderungen der Nutzungsrichtlinien möglich, gezielt Werbung für Glücksspiel zu deaktivieren. Damals gab der Konzern zu Protokoll, dass man mit dieser Deaktivierungsoption das Ziel verfolge, den YouTube-Nutzern mehr Kontrolle über die eigenen Videos und die eigenen Inhalte einräumen zu wollen.

Zum damaligen Zeitpunkt wurde zunächst vermutet, dass Google Glücksspiel komplett von der Video-Plattform verbannen möchte. Allerding betont der Konzern in seinen eigenen Richtlinien, dass man verantwortungsbewusste Werbung für Glücksspiel unterstütze. So werde unter der Einhaltung lokaler Gesetze und Branchenstandard die Anzeigenschaltung für glücksspielerische Inhalte befürwortet.

Avi Fichtner Inhaber von spielbank.com.de

Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, das heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Online Casino Anbieter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen. Avi lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin und ist passionierter Taucher und Ausdauersportler. Mehr zu Avi.