Am 4. Juli 2025 unterzeichnete US-Präsident Donald Trump das umstrittene „One Big Beautiful Bill Act“, ein Steuer- und Ausgabengesetz, das weitreichende Auswirkungen auf viele Bereiche der US-Wirtschaft hat. Einer der versteckten Passus sorgt jedoch für besonders viel Aufsehen: Ab 2026 dürfen Spieler nur noch 90% ihrer Verluste steuerlich geltend machen – statt wie bisher 100%.
Was bedeutet die Steueränderung für Glücksspieler?
Die neue Regelung sieht vor, dass Verluste bei Glücksspielgewinnen nur noch zu 90% abgesetzt werden können. Bisher konnten Spieler ihre Verluste vollständig bis zur Höhe der erzielten Gewinne abziehen. Was zunächst harmlos klingt, hat drastische Folgen, vor allem für Profispieler. Die Änderung könnte dazu führen, dass Spieler selbst bei einem Nettoverlust Steuern zahlen müssen.
Beispiele aus der Praxis:
- Gewinn: 100.000 USD, Verlust: 100.000 USD -> Unter der neuen Regelung würde der Spieler dennoch 10.000 USD Steuern zahlen müssen, obwohl er real keinen Gewinn erzielt hat.
- Gewinn: 200.000 USD, Verlust: 210.000 USD -> In diesem Fall würde der Spieler 11.000 USD Steuern zahlen, da nur 90% der Verluste abgezogen werden können.
- Gewinn: 500.000 USD, Verlust: 500.000 USD -> Auch hier müssten 50.000 USD Steuern gezahlt werden, obwohl der Spieler kein echtes Einkommen erzielt hat.
Reaktionen der Branche: Ein Aufschrei der Profis
Die neue Steuerregelung hat in der Glücksspielcommunity für massive Empörung gesorgt. Insbesondere Pokerprofis, die regelmäßig mit großen Summen spielen, sind von den Änderungen betroffen. Bekannte Persönlichkeiten aus der Szene haben bereits Alarm geschlagen:
Phil Galfond, ein erfolgreicher Pokerprofi, äußerte sich auf Social Media:
This new amendment to the One Big Beautiful Bill Act would end professional gambling in the US and hurt casual gamblers, too.
You could pay more in tax than you won.
Contact your representative quickly. pic.twitter.com/U5yToBZDcQ
— Phil Galfond (@PhilGalfond) July 1, 2025
Doug Polk, der mehr als 10 Millionen USD in Live-Pokerturnieren gewonnen hat, warnte:
Rufus Peabody, ein erfolgreicher Sportwetter, betonte:
Wirtschaftliche Auswirkungen: Schwarzmarkt statt regulierte Casinos?
Die Glücksspielbranche in den USA ist in den letzten Jahren stark gewachsen, unterstützt durch die zunehmende Regulierung von Online Glücksspielen und Sportwetten. Laut der American Gaming Association (AGA) erzielten legale Anbieter 2024 Einnahmen von fast 72 Milliarden USD – ein Rekordwert.
Doch diese positive Entwicklung könnte durch die neuen Steuerregelungen gefährdet werden. Experten warnen, dass Spieler in den unregulierten Offshore-Markt abwandern könnten, was die US-Wirtschaft und die Regulierung des Marktes stark negativ beeinflussen würde.
In diesem Zusammenhang könnten auch unregulierte Zahlungsmethoden eine größere Rolle spielen. Denn so kann es wesentlich schneller zu Betrug kommen. Nur legale Anbieter arbeiten mit sicheren Online Casino Zahlungsmethoden zusammen.
Die Demokratische Abgeordnete Dina Titusaus Las Vegas warnt:
Politische Gegenwehr und Hoffnung auf Änderungen
Trotz der knappen Verabschiedung des Gesetzes im Senat und Repräsentantenhaus formiert sich zunehmend Widerstand gegen die Steueränderung. Vor allem in den Reihen der Demokraten gibt es Kritik, doch auch Republikaner zeigen sich besorgt. Steuerberater und Experten schätzen, dass es noch Chancen gibt, die Änderung rückgängig zu machen.
Einige mögliche Korrekturmaßnahmen sind bereits in Planung:
- Versöhnungsgesetz im Herbst 2025: Ein neues Gesetz könnte die Änderungen rückgängig machen oder zumindest abschwächen.
- Lobbyarbeit der Glücksspielindustrie: Die AGA hat bereits angekündigt, intensiven Lobbyismus zu betreiben, um die Verluste für die Branche zu minimieren.
- Technische Korrekturen: Es wird erwartet, dass es zu einem Gesetz kommen könnte, das die steuerliche Abzugsregelung im Detail anpasst.
Trotz dieser Hoffnungsschimmer bleibt abzuwarten, ob sich die politischen Kräfte noch bewegen werden, bevor die Gesetzesänderung 2026 in Kraft tritt.
Ist die Zukunft des professionellen Glücksspiels in Gefahr?
Die Steueränderung im „One Big Beautiful Bill Act“ [Artikel auf Englisch] ist nicht nur eine bürokratische Maßnahme, sondern könnte weitreichende Auswirkungen auf die US-Glücksspielindustrie haben. Profispieler, Sportwetter und auch Freizeitspieler könnten durch die neue Regelung erheblich benachteiligt werden. Viele Experten befürchten, dass das Gesetz das professionelle Glücksspiel in den USA zerstören könnte.
Es bleibt zu hoffen, dass die politischen Akteure in Washington die Bedenken der Branche ernst nehmen und die Gesetzesänderung korrigieren. Andernfalls könnte das Vertrauen in die regulierte Glücksspielindustrie erheblich erschüttert werden.
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