Michael Jordan ist für die meisten Menschen der Inbegriff des Basketballs – der Athlet, der die Chicago Bulls zu sechs NBA-Titeln führte. Doch hinter seiner Basketballlegende verbirgt sich eine weitere Leidenschaft: Poker. Für Jordan war Poker nicht nur ein Spiel, sondern eine Verlängerung seiner Wettkampfmentalität und Ausdruck seines unermüdlichen Drangs, in jedem Bereich zu siegen.
Der Beginn einer unerwarteten Leidenschaft
Dass der als „Greatest of All Time“ gefeierte Michael Jordan eine Schwäche für den Nervenkitzel des Glücksspiels hatte, ist weithin bekannt. Wetten auf dem Golfplatz oder hitzige Blackjack-Partien waren ständige Begleiter seiner NBA-Karriere. Doch es war Poker, insbesondere das Spiel um schwindelerregend hohe Einsätze, das seine volle Aufmerksamkeit fesselte.
Es wurde zur Legende, dass Jordan die Stunden vor und nach entscheidenden Spielen nicht zur Ruhe, sondern am Kartentisch verbrachte – eine weitere Gelegenheit, seine Gegner mental zu dominieren.
Teamkollegen wie Ron Harper und Scottie Pippen erzählten von nächtlichen Sessions, die bis in die Morgenstunden andauerten – ein Ventil, um den immensen Druck des Profisports zu kanalisieren. Seine Leidenschaft war kein bloßer Zeitvertreib, sondern ein mentales Trainingslager, um seinen Siegeswillen auch dann zu befeuern, wenn die Bälle längst ruhten.
Poker als Kampf der Mentalitäten
Was Michael Jordan auf dem Spielfeld unaufhaltsam machte, war nicht allein sein Wurftalent – es war seine Aura. Und genau diese Aura brachte er an den Pokertisch. Es ging ihm nie nur um die besten Karten, sondern darum, den Geist seiner Gegner zu brechen. Der berüchtigte psychologische Druck, das unerbittliche „Trash-Talking“, dass er auf dem Parkett perfektioniert hatte, wurde zu seiner schärfsten Waffe am Filztisch.
Poker, genau wie Basketball auf höchstem Niveau, ist ein Krieg der Nerven. Es verlangt die Fähigkeit, unter Druck eiskalt zu bleiben, blitzschnelle Entscheidungen zu treffen und die Psyche des Gegenübers zu sezieren.
Diese Facetten passten perfekt zu Michael Jordans Charakter. Er las seine Gegner wie ein offenes Buch, durchschaute ihre Bluffs und setzte sie gezielt unter Druck. Die Legenden seiner nächtlichen Runden mit Rivalen und Freunden wie Charles Barkley und Magic Johnson sind berühmt – Partien, bei denen die Einsätze so hoch waren, dass aus einem freundschaftlichen Spiel schnell blutiger Ernst wurde.
Für viele deutsche Casinos ist Poker längst unverzichtbar. Es sorgt für volle Tische, zusätzliche Einnahmen durch Turniere und Cash Games – und spricht Spieler unterschiedlichster Erfahrungsstufen an: Vom Gelegenheitsspieler, wie Michael Jordan, bis zum Profi.
High Stakes und große Namen: Jordans Pokerpartner
Michael Jordans Ruf am Pokertisch zog zwangsläufig die größten Namen der Szene an. Eine legendäre Anekdote schildert seine Begegnung mit dem Poker-Champion Phil Hellmuth, einem Giganten des Spiels mit 17 Weltmeistertiteln. Als Jordan ihn zu einer High-Stakes-Partie herausforderte, musste Hellmuth passen – er hatte schlichtweg nicht genug Bargeld dabei, um sich in Jordans Liga einzukaufen. „Eine verpasste Gelegenheit“, wie der Profi später zugab.
Diese Geschichte offenbart mehr als nur Jordans Bereitschaft, hohe Risiken einzugehen. Sie zeigt seine unerschütterliche Selbstsicherheit: Er suchte nicht nur das Spiel, er suchte die Konfrontation mit den Besten, egal in welcher Disziplin. Für ihn war Verlieren keine Schwäche, sondern lediglich der Ansporn, beim nächsten Mal noch härter zurückzuschlagen.
Jordans Pokerstrategie und die Bedeutung des „Badugi“
Während viele Amateure sich an Texas Hold’em versuchen, zog es M. Jordan zu einer komplexeren und psychologisch anspruchsvolleren Variante: Badugi. Dieses Spiel, oft in exklusiven Privatrunden gespielt, war wie für ihn gemacht. Jeder Spieler erhält vier Karten mit dem Ziel, eine Hand aus vier verschiedenen Farben und niedrigen Werten zu bilden – den „Badugi“. Die beste Hand, ein Ass-Zwei-Drei-Vier in vier unterschiedlichen Farben, ist schwer zu erreichen und erfordert meisterhaftes Taktieren.
Was Jordan an Badugi faszinierte, war die Tiefe des Spiels. Es ist ein ständiges Abwägen von Risiko und Belohnung, eine Disziplin, die er auf dem Basketballfeld zur Perfektion getrieben hatte. Hier konnte er beweisen, dass Poker für ihn kein reines Glücksspiel war, sondern ein Kalkül aus Wahrscheinlichkeit, aggressivem Setzverhalten und eiserner Geduld. Eigenschaften, die ihn an jedem Tisch zu einem gefürchteten Gegner machten.
Die Konsequenzen seiner Leidenschaft
Wer mit hohem Einsatz spielt, muss auch hohe Verluste verkraften können. Michael Jordans Leidenschaft hatte ihren Preis. Berüchtigt ist der angebliche Verlust von 900.000 US-Dollar in einer einzigen Nacht gegen den damaligen NBA-Spieler Antoine Walker.
Doch solche Rückschläge konnten seine mentale Festung nicht erschüttern. Für ihn waren Verluste nur der Treibstoff für das nächste Duell, eine Lektion, aber niemals ein Zeichen von Schwäche.
Jordans Poker-Besessenheit war kein Makel, sondern ein reiner Ausdruck seines Charakters: ein Spiegelbild seiner grenzenlosen Wettkampf-DNA, seiner eisernen Disziplin und seines unstillbaren Hungers nach dem Sieg. Ob er gewann oder verlor, eines blieb immer gleich: Für Michael Jordan gab es nur eine Art zu spielen – als gäbe es kein Morgen.
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