Die österreichische Bundesregierung hat am 2. Mai 2025 ein umfassendes Konsolidierungspaket vorgestellt, das auch deutliche Steuererhöhungen für die Glücksspielbranche umfasst. Diese Maßnahmen sind darauf ausgerichtet, die Haushaltskonsolidierung zu unterstützen und die Rolle der Glücksspielanbieter in der Gesellschaft weiter zu regulieren.
Erhöhung der Glücksspielabgaben
Mit dem neuen Steuerpaket wird die Glücksspielabgabe auf breiter Front erhöht. In mehreren Bereichen der Glücksspielindustrie steigen die Steuerlasten spürbar. Besonders betroffen sind die klassischen Lotterien, Online Glücksspiele und Automatenbetreiber. Diese Änderungen stellen eine der umfassendsten steuerlichen Neuregulierungen im Glücksspielbereich der letzten Jahre dar.
- Klassische Lotterien: Die Glücksspielabgabe wird von derzeit 16% auf 17,5% angehoben, was einen Anstieg von 1,5 Prozentpunkten bedeutet.
- Online Glücksspiele (elektronische Lotterien): Die Konzessions- und Glücksspielabgabe für Online Glücksspielanbieter steigt von 40% auf 45%, was einen deutlichen Anstieg von fünf Prozentpunkten zur Folge hat.
- Landesausspielungen mit Glücksspielautomaten und Videolotterie-Terminals: Auch hier wird die Steuerlast von 10% auf 11% erhöht.
- Zuschlagsabgaben der Bundesländer: Diese werden um 1,5 Prozentpunkte auf 16,5% angehoben, was ebenfalls einen signifikanten Anstieg bedeutet.
- Verwaltungskostenbeitrag für Lotterien: Eine neue Abgabe in Höhe von 7,5% wird eingeführt, was zusätzliche finanzielle Belastungen für die Betreiber bedeutet.
Diese Steuererhöhungen wurden als notwendig erachtet, um das Konsolidierungsziel des Budgets zu erreichen. Die österreichische Regierung erwartet durch diese Maßnahmen Mehreinnahmen von mehreren hundert Millionen Euro, die zur Reduzierung der Staatsverschuldung beitragen sollen.
Reaktionen aus der Branche
Die Reaktionen der Glücksspielbranche auf diese Steuererhöhungen sind überwiegend negativ. Branchenvertreter befürchten, dass diese Steuerlasten vor allem kleinere Anbieter schwer belasten könnten. Die Einführung neuer Steuerabgaben könnte auch Auswirkungen auf die Online Casino Zahlungsmethoden haben, die für die Anbieter von großer Bedeutung sind.
Darüber hinaus befürchten Experten, dass durch die Erhöhungen eine Verlagerung des Marktes in den nicht regulierten Bereich stattfindet, was langfristig die ohnehin schon herausfordernde Situation für legale Online Casinos in Österreich weiter verschärfen könnte.
Regierung verteidigt Kurs
Trotz der Kritik aus der Branche verteidigt die Regierung die Steuererhöhungen als einen notwendigen Schritt zur Haushaltskonsolidierung und zur Förderung der Steuergerechtigkeit. Finanzminister Markus Marterbauer (SPÖ) betonte:
Er fügte hinzu, dass die Regierung auch Entlastungen für andere Bevölkerungsgruppen eingeplant habe. Besonders Pendler sollen von der Steuerstrukturreform profitieren, unter anderem durch eine Verdreifachung des Pendlereuros.
Ausblick: Weitere Reformen geplant
Das Konsolidierungspaket ist nur der erste Schritt. Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) unterstrich in einer Stellungnahme, dass das Steuerpaket lediglich ein erster Meilenstein sei:
Für die Glücksspielanbieter bedeutet dies, dass die finanzpolitische Großwetterlage auch künftig unbeständig bleibt. Nachdem der österreichische Glücksspielmarkt bereits 2023 stagnierte, könnten die aktuellen Steuererhöhungen die Situation weiter erschweren.
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