Schließung in Ruggell: Das älteste Casino Liechtensteins kapituliert vor Regulierung und Konkurrenz

Moderne Außenansicht des Casino Admiral in Ruggell, Liechtenstein, mit grauer Fassade, Glas-Eingang und blau-gelbem Logo, aufgenommen an einem bewölkten Tag. Vor dem Gebäude sind Parkplatzflächen und gepflegte Sträucher sichtbar.

Das Casino Admiral in Ruggell steht vor dem Aus. Wirtschaftliche und regulatorische Gründe zwingen zur Schließung. (Symboldbild)

Das Casino Admiral in Ruggell, das erste und älteste Casino Liechtensteins, wird zum 30. September 2025 endgültig schließen. Trotz jahrelanger Erfolge und millionenschwerer Investitionen machen verschärfte gesetzliche Vorgaben und wirtschaftlicher Druck einen Weiterbetrieb unmöglich. Die Schließung wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen der Casinobranche im Fürstentum.

Ein Pionier am Ende: Die Geschichte des Casino Admiral

Als das Casino Admiral im August 2017 seine Türen öffnete, markierte es den Beginn einer neuen Ära für das Glücksspiel in Liechtenstein. Mit Investitionen von über 14 Millionen Schweizer Franken und einem modernen Standort im Industriegebiet von Ruggell setzte das Haus Maßstäbe.

Über die Jahre leistete das Casino rund 115 Millionen Franken an Geldspielabgaben und engagierte sich in sozialen, kulturellen und sportlichen Projekten. Viele Mitarbeitende sind dem Unternehmen seit der Gründung treu geblieben.

Regulierung als Stolperstein: Warum das Casino schließen muss

Die Gründe für das Aus sind vielschichtig, doch im Zentrum stehen verschärfte regulatorische Rahmenbedingungen, die seit Anfang 2025 gelten. Besonders gravierend ist die Einführung des Sperrdatenaustauschs mit der Schweiz. Eine Maßnahme, die in den Nachbarländern nicht existiert und zu massiven Wettbewerbsnachteilen führt. Hinzu kommen:

  • Erhöhungen der Geldspielabgabe
  • Strengere Vorgaben für das Verhältnis von Live Games zu Geldspielautomaten
  • Deutlich erhöhter Personalbedarf durch neue Auflagen
„Die Aktionäre sowie die Präsidentin des Verwaltungsrats, Birgit Wimmer, betonen, dass diese regulatorischen Veränderungen seit Januar 2025 eine nachhaltige wirtschaftliche Betriebsführung unmöglich machen.“

Gespräche mit Behörden und Regierung über mögliche Unterstützungsmaßnahmen blieben erfolglos.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Schließung trifft nicht nur die Belegschaft, sondern auch die Region. Das Casino Admiral war ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Im Jahr 2024 erzielte es den zweitgrößten Bruttospielertrag aller Casinos im Land. Ein Beleg dafür, dass die Probleme nicht im mangelnden Zuspruch, sondern in der Regulierung liegen.

Die Aktionäre haben angekündigt, einen fairen Sozialplan umzusetzen und den betroffenen Mitarbeitenden innerhalb der Unternehmensgruppe alternative Stellen anzubieten.

Branche unter Druck: Ein Einzelfall mit Signalwirkung?

Die Schließung des Casino Admiral ist mehr als ein Einzelfall. Sie steht exemplarisch für die schwierige Lage der Casinobranche in Liechtenstein. Bereits in den letzten Jahren gab es einen Rückgang der Marktanteile und eine zunehmende Unsicherheit unter den Betreibern. Der Casinoverband Liechtenstein wurde jüngst aufgelöst, was ein weiteres Zeichen für die angespannte Situation ist.

Während klassische Spielbanken wie das Casino Admiral unter Druck geraten, gewinnen Echtgeld Online Casinos zunehmend an Bedeutung. Sie bieten Spielern die Möglichkeit, legal und flexibel von zu Hause aus zu spielen.

Ein ähnlicher Trend zeigt sich auch international. In Schweden hat der Reichstag im April 2025 beschlossen, alle landbasierten Spielbanken zu schließen. Ab 2026 wird damit auch das letzte Casino im Land Geschichte sein. mehr dazu unter

Was bleibt?

Mit dem Aus des Casino Admiral verliert Liechtenstein nicht nur sein ältestes Casino, sondern auch ein Stück Pioniergeist. Die Schließung verdeutlicht, wie stark politische und regulatorische Entscheidungen die Zukunft einer ganzen Branche beeinflussen können. Für die Mitarbeitenden, die Region und die Casinobranche insgesamt beginnt nun eine Phase der Neuorientierung. Und für die Politik die Frage, wie der Glücksspielstandort Liechtenstein künftig gestaltet werden soll.

Avi Fichtner - Gründer und Redakteur von spielbank.com.de
Avi Fichtner Gründer und Redakteur von spielbank.com.deAktualisiert: 09.09.2025

Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, das heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Online Casino Anbieter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen. Avi lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin und ist passionierter Taucher und Ausdauersportler.

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