neccton expandiert auf deutschem Markt

Frau zockt am Spielautomaten.

Der österreichische Spielerschutz-Software-Anbieter neccton treibt seine Expansionspläne für den deutschen Glücksspielmarkt voran. Der iGaming-Dienstleister sei nach übereinstimmenden Medienberichten einen Deal mit Novo Interactive, einer Tochter der Löwen-Gruppe, eingegangen und werde künftig seine Software-Dienstleistungen für den Konzern bereitstellen. Experten und Beobachter der Glücksspielbranche werten die Kooperationen als Machtetablierung seitens neccton.

Software für Spielerschutz

Im Mittelpunkt des Deals zwischen neccton und Novo Interactive stehe laut Brancheninsidern die Responsible Gaming Software „Mentor“, die der österreichische iGaming-Dienstleister bereits anderen Unternehmen aus der Glücksspielindustrie zur Verfügung stellt – unter anderem Greentube und Gauselmann. Die Software basiert dabei auf künstlicher Intelligenz, die dem Spielerschutz sowohl in Internet Casinos als auch bei Online-Buchmachern dienlich ist.

Der Algorithmus der KI ist in der Lage, potenziell gefährdete Spielende anhand ihres Spielverhaltens zu identifizieren. Die Grundlage bilden dabei Auswertungen wissenschaftlicher Erkenntnisse, die in die Software eingespeist und von ihr verarbeitet werden. Erkennt „Mentor“ erste Anzeichen einer Spielsucht oder Indikatoren für ein problematisches Spielverhalten, werden sowohl das jeweilige Online-Casino als auch der oder die betroffene Spielende darüber in Kenntnis gesetzt.

Vorteile für Casinos und Spielende

Michael Auer, Geschäftsführer der neccton GmbH, sieht seine Spielerschutz-Software als wichtigen Bestandteil der Glücksspielbranche. Da durch die steigende Relevanz des Online-Sektors die potenziellen Gefahren einer Spielsucht noch akuter seien, müsse es einen entsprechenden Schutzmechanismus geben. Mit „Mentor“ habe sein Unternehmen solch einen Mechanismus entwickelt, von dem sowohl Glücksspielbetreiber als auch Spielende gleichermaßen profitieren können.

So würden Kunden, die durch die Spielerschutz-Software betreut werden, einen deutlich größeren Gesamtwert für Online-Casinos bieten, da sie für eine längeren Zeitraum Kunde seien, ohne in die Spielsucht abzudriften. Spielende würden sich dagegen auf ein sicheres Fangnetz verlassen können, während sie ihrer Leidenschaft nachgehen.

Wissenschaft als Grundlage

Die Grundlage für „Mentor“ sei nach Auers Aussagen stets die akademische Kompetenz gewesen. Bevor überhaupt die Spielerschutz-Software entwickelt werden konnte, seien Jahre verstrichen. In dieser Zeit habe neccton Daten erfasst und wissenschaftliche Studien über Spieler-Tracking und Spielsucht ausgewertet. Im Laufe der Zeit habe der Geschäftsführer sogar selbst Arbeiten zu diesem Themenkomplex veröffentlicht und die entsprechenden Ergebnisse in „Mentor“ eingearbeitet.

Die jüngste Veröffentlichung behandele das Thema „Social Facilitation“, was auf Deutsch so viel wie „soziale Erleichterung“ heißt. Für einen validen Forschungsprozess habe Auer und sein Team mit dem norwegischen Glücksspielanbieter „Norsk Tipping“ zusammengearbeitet. Konkret seien mehr als eine Millionen Sitzungen von Spielenden beobachtet und analysiert worden.

Glücksspielindustrie profitiert von Erkenntnissen

Auf der elfseitigen Studie kamen die Forscher zum Ergebnis, dass bestimmte Phänomene die Entwicklung einer Spielsucht fördern. So würden Spielende ihre Einsätze mit fortlaufender Spieldauer immer weiter erhöhen. Das gelte insbesondere dann, wenn das jeweilige Casino oder die entsprechende Spielbank gut besucht sei. Diesbezüglich würden auch soziale Kontakte eine wichtige Rolle spielen.

Spielende, die sich eher als Alleingänger betiteln lassen, seien für die Phänomene wesentlich anfälliger. Das gelte auch für Menschen, die an die Atmosphäre eines Casinos oder einer Glücksspieleinrichtung nicht gewöhnt sind. Erfahrene Spielende seien dagegen nicht so anfällig. Laut Auer seien solche Erkenntnisse enorm wichtig für die Zukunft der Glücksspielbranche, da sie so entscheidend gegen Spielsucht vorgehen könne.

Avi Fichtner Inhaber von spielbank.com.de

Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, das heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Online Casino Anbieter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen. Avi lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin und ist passionierter Taucher und Ausdauersportler. Mehr zu Avi.