Kleines Glücksspiel wird legal: Salzburg verabschiedet neues Gesetz für Automaten

Innenansicht einer Spielhalle mit bunten Spielautomaten, die in einem dunklen Gang aufgestellt sind und von Neonlichtern beleuchtet werden.

Die Legalisierung von Spielautomaten in Salzburg ab 2026 soll illegales Glücksspiel eindämmen und den Spielerschutz stärken.

Die Salzburger Landesregierung hat am 18. Juni 2025 das neue Gesetz zur Legalisierung des kleinen Glücksspielautomatenbetriebs beschlossen. Ab 2026 sollen insgesamt 472 neue Spielautomaten im Land aufgestellt werden – eine Maßnahme, die auf breite Zustimmung in Teilen der Landespolitik trifft, aber auch massive Kritik von verschiedenen Seiten hervorruft.

Der Durchbruch für legales Glücksspiel

Das lang erwartete Gesetz wurde am 18.06.2025 im Verfassungs- und Verwaltungsausschuss des Salzburger Landtags verabschiedet. Mit der Zustimmung der ÖVP und FPÖ wird das bisherige Verbot für Glücksspielautomaten im Land endlich aufgehoben.

Ab dem 1. Januar 2026 werden maximal 472 Automaten in Salzburg aufgestellt, die unter strengen Auflagen betrieben werden sollen. Die Zahl der Lizenzen ist begrenzt, wobei nur drei Konzessionen an Anbieter vergeben werden. Für Spieler, die an legalen Alternativen interessiert sind, gibt es auch zahlreiche legale Online Casinos in Österreich, die strenge Auflagen erfüllen.

Landesvize Marlene Svazek (FPÖ) sieht die Legalisierung als notwendigen Schritt, um dem illegalen Glücksspiel einen Riegel vorzuschieben und die Spielsucht besser zu regulieren. In einer offiziellen Stellungnahme sagte Svazek:

„Wir nehmen den kriminellen Betreibern die Existenzgrundlage und schaffen gleichzeitig einen gesetzlichen Rahmen, um die Bevölkerung besser vor Spielsucht zu schützen.“

Ein Gesetz mit Kontroversen

Trotz der breiten politischen Unterstützung gibt es auch massive Kritik an der Legalisierung. Besonders die geplante Abstandsregelung von nur 100 Metern zu Schulen und anderen Bildungseinrichtungen sorgt für Unmut. Im Vergleich dazu liegt der Mindestabstand in vielen deutschen Bundesländern bei 500 Metern, was die Diskussion um den Schutz von Jugendlichen und den möglichen Anstieg von Spielsucht weiter anheizt.

Zudem gibt es Bedenken bezüglich der Präventionsmaßnahmen. Während die Befürworter des Gesetzes betonen, dass mit der Legalisierung auch der Spielerschutz gestärkt wird, sehen Kritiker diese Maßnahmen als unzureichend. In Online Spielautomaten Casinos sind ähnliche Maßnahmen zum Spielerschutz bereits etabliert, darunter Limits für Spielzeit und Einsätze, die hier als Grundlage für den regulierten Markt dienen.

Die Salzburger Landtagsabgeordnete der Grünen, Simon Heilig-Hofbauer, sprach von einem „Suchtturbo“, der durch die neuen Automaten gefördert werde.

„Das Gesetz von ÖVP und FPÖ bedeutet, dass man ganz legal 150 Euro pro Minute oder 9.000 Euro pro Stunde verspielen kann“, so Heilig-Hofbauer. „Selbst wenn man die gesetzlich festgelegte Gewinnausschüttungsquote berücksichtigt, bedeutet das einen durchschnittlichen stündlichen (!) Nettoverlust von 900 Euro. Innerhalb der täglich zulässigen Gesamtspielzeit kann man also 3.600 Euro verspielen – mehr als die meisten Menschen in Salzburg im Monat verdienen. Das ist ein wahrer Suchtturbo. “

Die finanziellen Aspekte der Legalisierung

Neben der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels und der Sicherstellung von Spielerschutz wird auch der finanzielle Aspekt des neuen Gesetzes hervorgehoben. Durch die Legalisierung von Spielautomaten erwartet die Landesregierung jährliche Einnahmen von rund 1,5 Millionen Euro.

Diese Einnahmen sollen an die jeweiligen Standortgemeinden verteilt werden. Im Vorfeld war man noch optimistischer und rechnete mit bis zu neun Millionen Euro jährlich. Die geringeren Einnahmen als ursprünglich erwartet werfen Fragen über die tatsächliche Rentabilität des Projekts auf.

Steuerliche Anpassungen für die Glücksspielbranche in Österreich wurden ebenfalls dieses Jahr beschlossen. Es werden Mehreinnahmen von mehreren hundert Millionen Euro erwartet.

Kritik und Gegenwehr

Die Opposition, insbesondere die SPÖ, kritisiert, dass die öffentliche Hand durch die Legalisierung von Glücksspielautomaten indirekt von der Spielsucht der Bürger profitiert.

„Es kann nicht sein, dass die öffentliche Hand von der Sucht der Menschen profitiert. Mehr Spielautomaten aufstellen, wird das Problem mit der Spielsucht sicherlich nicht lösen“, erklärte SPÖ-Gemeinderat Tarik Mete.

Auch die KPÖ Plus stellte infrage, dass die zusätzliche Steuerbelastung durch diese Maßnahme das „Budgetloch“ der Landesregierung füllen solle.

Die Grünen und die KPÖ Plus werfen der Regierung vor, dass das Gesetz die Spielsucht in Salzburg noch weiter verschärfen könnte. Sie fordern mehr Präventionsmaßnahmen und eine konsequente Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen Auswirkungen der Legalisierung.

Ein Rückblick auf die letzten Jahre der Regulierung

Die Diskussion um die Legalisierung von Spielautomaten in Salzburg ist nicht neu. Bereits im Jahr 2023 nahm Landeshauptfrau-Stellvertreterin Marlene Svazek (FPÖ) das Thema auf und sprach sich für eine gesetzliche Regelung aus. Nach zahlreichen Diskussionen und einer langen Begutachtungsphase konnte schließlich ein Gesetzesentwurf erarbeitet werden.

Die politischen Auseinandersetzungen wurden besonders von der Frage bestimmt, wie weit der Abstand zu Schulen und anderen Einrichtungen sein sollte und welche zusätzlichen Schutzmaßnahmen gegen Spielsucht erforderlich sind.

  • 2023: Beginn der Diskussion um die Legalisierung des kleinen Glücksspiels
  • 2024: Präsentation des ersten Gesetzesentwurfs durch die Landesregierung
  • 18. Juni 2025: Verabschiedung des Gesetzes im Verfassungs- und Verwaltungsausschuss des Landtags
  • 1. Januar 2026: Inkrafttreten des Gesetzes und Aufstellung der ersten Automaten

Das Gesetz in der Praxis

Ab dem Jahr 2026 werden bis zu 472 Spielautomaten in Salzburger Spielhallen aufgestellt, wobei die Zahl der Automaten in jeder Spielstätte auf maximal 15 begrenzt ist. Die Konzessionen werden nach einem Ausschreibungsverfahren vergeben, das voraussichtlich im Juli 2025 startet.

Das Gesetz legt klare Mindestabstände zu Schulen, Spielplätzen und ähnlichen Einrichtungen fest. Zudem werden strikte Regeln zur Spielzeit und zum Höchsteinsatz eingeführt: Eine maximal zulässige Spielzeit von vier Stunden pro Tag und ein Höchsteinsatz von fünf Euro pro Spiel sollen die Spielsucht verhindern. Auch die Höhe des maximalen Gewinns wird auf 5.000 Euro begrenzt.

Avi Fichtner - Gründer und Redakteur von spielbank.com.de
Avi Fichtner Gründer und Redakteur von spielbank.com.deAktualisiert: 22.06.2025

Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, das heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Online Casino Anbieter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen. Avi lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin und ist passionierter Taucher und Ausdauersportler.

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