Paul Gauselmann: Merkur’s Casino-Macher im Portrait

paul gauselmann

Mit Sicherheit kennt jeder die bekannte Merkur-Sonne: Das Logo sowie Markenzeichen der Gauselmann Gruppe, die das ein oder andere Glücksspiel Etablissement betreibt. Aber ist der Mann hinter der Sonne – Paul Gauselmann genauso bekannt? Wie tickt der Mann, der das Glücksspiel in Deutschland nicht nur etabliert, sondern auch revolutioniert hat? Wir werfen einen genauen Blick auf das Leben und die Karriere des Unternehmers, der klein anfing, um heutzutage ein Imperium zu leiten.

  • Name: Paul Gauselmann
  • Geburtsdatum: 26. August 1934
  • Geburtsort: Borghorst, Deutschland
  • Wohnort: Espelkamp, Deutschland
  • Beruf: Unternehmer
  • Ausbildung: Fernmelderevisor
  • Bekannt für: Gründer der Gauselmann Gruppe
  • Erste Merkur Spielothek: 1974 in Delmenhorst
  • Erfindungen: Fernwähler für Musikboxen
  • Ehefrau: Karin Gauselmann
  • Auszeichnungen: Bundesverdienstkreuz, Verdienstkreuz 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens
  • Vermögen: 2,5 Mrd. $ laut Forbes (Stand: 2023)
  • Soziales Engagement: Gauselmann-Familienstiftung

Mit seiner visionären Denkweise und seinem unermüdlichen Engagement hat Paul Gauselmann die Gauselmann Gruppe zu einem internationalen Glücksspielkonglomerat aufgebaut. Aber wie schafft es ein Anfang Zwanzigjähriger in Ostwestfalen ein Weltunternehmen zu gründen? Wir schauen uns die Stationen in seinem Leben an und erklären, welchen Stellenwert die Familie für ihn hat.

Die frühen Jahre: Alles begann mit Musikboxen

Bereits früh war eine Leidenschaft für Technik und Mathematik bei Paul Gauselmann zu erkennen. Geprägt von den Herausforderungen des Zweiten Weltkriegs und der Nachkriegszeit, entschied er sich nach Abschluss der Volksschule für eine Ausbildung zum Fernmelderevisor: Damit legte er den Grundstein für seine spätere Karriere.

Während dieser Tätigkeit entwickelte er einen Fernwähler für Musikboxen, der es den Gästen von Tanzlokalen ermöglichte, ihre Musik direkt vom Tisch aus auszuwählen. Diese Erfindung war sozusagen der Startschuss für die Gründung des Unternehmens.

Gauselmann erweiterte sein Geschäft in den folgenden Jahren kontinuierlich. Zunächst begann er mit der Aufstellung von Spielautomaten in Gaststätten und Kneipen. 1964 war er bereits selbstständig, beschäftigte 15 Angestellte und stellte seine Automaten an über 300 Plätzen auf. schließlich eröffnete er 1974 seine erste Spielhalle in Delmenhorst. In einem Interview beschrieb er das Geheimnis seines Erfolges wie folgt:

Die Merkur-Spielotheken zeichneten sich durch erstklassige Unterhaltung in einem stilvollen Ambiente mit sehr gutem Service aus […] Über die Jahrzehnte haben wir unser Angebot stetig weiterentwickelt und den Bedürfnissen der Kunden angepasst – und sind deswegen bis heute Marktführer.

Gauselmann erkannte früh, dass innovative Spiele, ein freundlicher Service, kompetentes Personal sowie eine angenehme Atmosphäre den Schlüssel zum Erfolg darstellen. Nur dadurch lässt sich das negative Image beseitigen, mit dem die Glückspielbranche lange konfrontiert war.

Wenn man über Paul Gauselmann berichtet, kommt man nicht darum herum, über den Konzern der Gauselmann Gruppe zu reden. Schließlich sagen seine Unternehmensführung und seine Vision viel über den Menschen Paul Gauselmann aus. Weiterhin gilt es, den Wert der Familie, sein soziales Engagement sowie seine Verwurzelung nach Ost-Westfalen zu beleuchten.

Aufstieg zum Marktführer: Die Merkur-Sonne und Merkur B

Werner Ganteföhr, ein talentierter Grafiker aus Herne, fing im Jahr 1965 an, als freiberuflicher Mitarbeiter für die Gauselmann Gruppe zu arbeiten. Er war maßgeblich an der Gestaltung des äußeren Erscheinungsbildes der ersten importierten Musikboxen beteiligt, die Gauselmann in Deutschland aufstellte.

Der wichtigste und größte Beitrag von Werner Ganteföhr für die Gauselmann Gruppe war der Entwurf des Firmenlogos: die lachende Merkur-Sonne. Gauselmann selbst bezeichnete die Merkur-Sonne als den Sympathieträger des kleinen Spiels und […] Deutschlands beliebtestes Glückssymbol.

Nicht nur das Logo war ein Meilenstein für Paul Gauselmann und sein Unternehmen. Ein Jahr nachdem die Sonne zu Lachen begann, brachte die Gauselmann Gruppe mit dem Merkur B den ersten selbst entwickelten Glücksspielautomaten auf den Markt.

Sechs Jahre später, im Jahr 1983, wurde dann der Spielautomat Merkur Disc veröffentlicht. Dabei handelte es sich um den ersten Automaten mit Scheiben. Dieser war so erfolgreich, dass die Gauselmann Gruppe 1985 Marktführer als Spielautomatenhersteller in Deutschland wurde. Innerhalb von zwei Jahrzehnten hat Paul Gauselmann die Gauselmann Gruppe zu dem Glücksspielunternehmen Deutschlands aufgebaut. Der nationale Erfolg legte den Grundstein für die Expansion und den Aufbau eines Weltkonzerns.

Internationalisierung: Von Espelkamp in die Welt

Mitte der 80er Jahre begann die Gauselmann Gruppe zu expandieren. 1986 wurde die erste Spielstätte in Amsterdam eröffnet. Anfang der 90er Jahre baute das Unternehmen seine Präsens auf den internationalen Märkten aus und überzeugte durch die made in Germany Produkte.

Das Tochterunternehmen ATRONIC, welches von Paul Gauselmanns Sohn Michael geleitet wird, bekam als erstes europäisches Unternehmen 1998 eine Herstellerlizenz für den US-Staat Nevada, um dort in Las Vegas Fuß zu fassen.

Mit dem neuen Jahrtausend versuchte Paul Gauselmann neue Geschäftsfelder für sein Unternehmen zu erschließen. Zunächst beteiligte man sich 2005 an dem österreichischen Wettanbieter Cashpoint, ehe man 2014 mit seiner eigenen Sportwetten Marke XTiP an den Start ging.

Im Laufe der letzten Jahre erweiterte die Gauselmann Gruppe fortlaufend ihr Portfolio. Beispielsweise wurde 2012 das britische Unternehmen Praesepe übernommen, womit der Konzern Zugang zum britischen Markt erlangt. Zwei Jahre später wurde die erste Merkur Spielbank in Sachsen-Anhalt eröffnet und im Jahr 2021 sicherte sich die Gauselmann Gruppe die Spielbanken von WestSpiel, sodass mit einem Schlag vier weitere Spielbanken zum Portfolio gehörten. Dadurch wird das Bild der Spielbanken in Deutschland nachhaltig zu Gunsten der Gauselmann Gruppe geprägt.

Dank des Glücksspielstaatsvertrages von 2021 kann auch der Online-Betrieb ausgebaut werden, sodass die Merkur Casino Liste immer größer wird. Entweder stellt das Unternehmen die Casino Plattform selbst zur Verfügung oder Merkur Slots wie Eye of Horus finden sich im Portfolio anderer Online Casino Anbieter wieder.

Familie, Heimat und soziales Engagement: Das Fundament des Erfolges

Paul Gauselmann verstand es schon lange, seine Familie in sein Schaffen einzubinden. Bereits in seinen Anfängen integrierte er seine Brüder Willi und Eugen, die ihn beim Aufstellen der Automaten unterstützten. Sein Sohn Michael leitete bereits in den 90ern das Tochterunternehmen ATRONIC.

Ein entscheidendes Jahr für die Familie Gauselmann markiert das Jahr 2016. Schließlich wurde das Unternehmen in eine Familienstiftung umgewandelt: Die Gauselmann-Familienstiftung. Dafür haben Paul und Karin Gauselmann sowie ihr Sohn Michael jeweils ihre 25 Prozent Anteile an die Stiftung abgeben. Hinzukommen die 12,5 Prozent der anderen Söhne Armin und Karsten. Dadurch soll der Konzern langfristig gesichert und in Familienhand bleiben.

Zudem sei die Paul und Karin Gauselmann Stiftung zu nennen, die 1999 – noch als Gauselmann Stiftung – gegründet wurde und sich für soziale Projekte einsetzt und viele Organisationen unterstützt. So wurden im Jahr 2022 über 150 Projekte unterstützt, vom Kindergarten bis zum Grundschulförderverein.

Während die Enkeltochter Janika Gauselmann als Finanz-Analystin zum Aufsichtsrat gehört, ist ihre Schwester Sonja Teil des Kuratoriums der Stiftung. Dort entscheidet sie gemeinsam mit ihrem Großvater sowie mit Manfred Langhorst (Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Espelkamp) und Christel Senckel (stellv. Bürgermeisterin der Stadt Espelkamp) unter Berücksichtigung des Stiftungszwecks über Förderanfragen.

Paul Gauselmann – der Mann hinter der Sonne

Am Anfang war nur die Vision, am Ende ein Imperium. Was Paul Gauselmann auszeichnet, sind zwei Eigenschaften: Ehrgeiz und Bodenständigkeit. Er versteht es wie kein Zweiter, international zu denken und lokal zu handeln. Mit seinem Unternehmen der Gauselmann Gruppe hat er geschafft, einen Weltkonzern zu etablieren, der sowohl im B2B als auch im B2C Segment mit seinen Tochterunternehmen aktiv ist, die mit der Sonne längst zu den weltweiten Glückssymbolen zählen.

Er hat dabei nie vergessen, woher er kommt. Nicht nur dass das Unternehmen einer derArbeitgeber in der Region ist, sondern vor allem sein soziales Engagement in der Region hat dieses wiederum nachhaltig geprägt. Als Sponsor unterstützt das Unternehmen zahlreiche lokale und überregionale Sportvereine.

Paul Gauselmann war zudem langjähriges Vorstandsmitglied der Initiative Schlaganfall und galt als Initiator der Schlaganfall-Info-Tour. Zuletzt spendete er zu seinem 85. Geburtstag 85.000 Bäume, um die heimischen Wälder aufzuforsten. Er ist sich seiner Verantwortung bewusst und scheut auch das Thema Spielsucht nicht und klärt die Besucher seiner Spielotheken und Spielbanken auf. Weiterhin unterstützt die Stiftung Minderjährige, die aufgrund der Spielsucht der Eltern in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind.

Paul Gauselmann hat ein Unternehmen mit Werten aufgebaut und zudem den Grundstein gelegt, dass die Gauselmann Gruppe auch ohne ihn weiterhin erfolgreich und nachhaltig arbeiten kann.

Avi Fichtner Inhaber von spielbank.com.de

Avi Fichtner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Aus dem Interesse an Casino Spielen und Poker entstand ein Startup, das heute ein erfolgreiches Unternehmen im Glücksspiel-Bereich ist. Avi und sein Team testen professionell Online Casino Anbieter und teilen ihre persönlichen Erfahrungen. Avi lebt mit seiner Frau und drei Kindern in Berlin und ist passionierter Taucher und Ausdauersportler. Mehr zu Avi.